Verwaltung im Wandel: Was ist die Rolle des Journalismus bei der digitalen Transformation der Verwaltung?
NExT-Perspektiven mit Matthias Punz (Süddeutsche Zeitung Dossier Digitalwende)
Am 18. 12. waren Matthias Punz (Teamleiter Süddeutsche Zeitung Dossier Digitalwende) und Dr. André Göbel (Präsident FITKO) zu Gast bei Mathea Essinger (Managerin Austauschformate NExT e.V.) bei der letzten NExT-Perspektiven-Veranstaltung für dieses Jahr.
Die Rolle der Medien ist nicht zuletzt relevant in Zeiten, in denen das Vertrauen der Bürger:innen in den Staat sinkt. In seinem Impuls kritisiert Matthias, dass eine plakative digitalpolitische Berichterstattung, die sich z.B. auf Bebilderungen von Beiträgen über KI mit blutverschmierten Robotern stützt und Dystopien aufzeichnet, zu kurzgefasst sei. Eine differenzierte, journalistische Recherche zum Thema Verwaltungsdigitalisierung, die eine reelle Abschätzung der Chancen und Gefahren beinhaltet, sieht er als sehr relevant, da nur so eine kritische Öffentlichkeit für das Thema geschaffen werden könne. In einer Replik ordnet André die Rolle des Journalismus bei der digitalen Transformation aus Verwaltungssicht ein. Der Journalismus sei der Übersetzer und Beobachter des Handelns der Verwaltung und der politischen Entscheidungen, die zum Verwaltungshandeln führen. Wichtig sei allerdings, dass durch die Fachmedien keine Elitenzirkel entstünden.
In der anschließenden Diskussion im Plenum wird klar, ein Schönfärben der Verwaltungsdigitalisierung durch den Journalismus wird und soll es nicht geben. Allerdings sei es motivierend, wenn erfolgreiche Projekte der Verwaltungsdigitalisierung auch Raum im öffentlichen Diskurs finden. Ein Teilnehmer zieht folgenden Vergleich: Wie bei einer Fußballmannschaft, die immer besser wird, wenn sie angefeuert wird, könne auch die Verwaltung mehr Erfolge in der Transformation erzielen, wenn die Öffentlichkeit hinter ihr stünde. Inwiefern die Verwaltung selbst einen stärkeren Fokus auf ihre Außenkommunikation mit Bürger:innen legen sollte, wird kontrovers diskutiert.
Wir bedanken uns bei den Referenten und bei den Teilnehmenden für die spannenden Diskussionsbeiträge und freuen uns über den Wunsch nach Folgeterminen zur Austauscherweiterung.
Foto: Friedrich Bungert
